Richtig entschlacken mit Glaubersalz

Glaubersalz

Glaubersalz ist seit hunderten von Jahren bekannt und vielen ein Begriff als Abführmittel. Sehr häufig wird es auch beim Heilfasten eingesetzt, hat aber auch in der Medizin seine Verwendung. Der deutsche Arzt und Apotheker Johann Rudolph Glauber entdeckte das später nach ihm benannte Salz.

Es findet sich zum einen in der Natur in Mineralwässern. In Karlsbad etwa wurde das Salz durch Kondensation des dortigen Mineralwassers gewonnen und als Karlsbader Salz benannt. Formell chemisch gesehen handelt es sich um Natriumsulfat mit der Formel Na2SO4.

Der erwähnte Arzt Glauber beherrschte bereits die chemische Herstellung des Salzes aus Schwefelsäure und Kochsalz. In potenzierter Form wird es auch in der Homöopathie verwendet.

Wie Glaubersalz benutzt wird

Wegen seiner osmotischen Kräfte wirkt das Salz stark abführend. Im Darm vermag es Wasser zu binden und den Wasseranteil dort stark zu erhöhen. Dies löst durch erhöhtes Volumen die Darmtätigkeit an.

Das Glaubersalz ist in der Apotheke erhältlich und liegt in grobkörniger Kristallstruktur vor. Für 100 g liegt der Preis bei etwa 1 bis 2 Euro. In einem Glas mit 250 ml lauwarmem Wasser löst man etwa zwei gehäufte Teelöffel Salz. Das Auflösen kann 15 Minuten dauern, wobei die Lösung deutlich spürbar abkühlt.

Die fertige Mischung sollte dann in einem Zug getrunken werden. Der sehr salzige Geschmack kann durch Trinken eines weiteren Glases Wasser gemildert werden. Man kann der Glaubersalzlösung auch durch Hinzufügen von Zitronen- oder Grapefruitsaft einen angenehmeren Geschmack geben. Die gewünschte Wirkung tritt je nach Dosierung und Veranlagung 1 bis 3 Stunden später ein.

Bei einer gelegentlichen Verstopfung oder den Ausleitungstagen beim Heilfasten ist Glaubersalz das Mittel der Wahl. Es wird aber auch in der Medizin vor Darmuntersuchungen und Operationen verwendet. Als Salz Nummer 10 ist es eines der bekannten Schüßlersalze.

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Bekannte Gegenanzeigen

Zunächst sollte Glaubersalz als Abführmittel nur gelegentlich benutzt werden. Bei chronischer Verstopfung sollten andere Methoden wie Ernährungsumstellung oder abführend wirkende Lebensmittel versucht werden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sollte Glaubersalz in keinem Falle eingenommen werden. Gleiches gilt für sämtliche entzündliche Darmerkrankungen, Darmperforationen, Darmverschluss, Darmstenosen, Elektrolytstörungen und Hypernatriämie.

Bei unklaren Bauchschmerzen sollte auch erst deren Ursache abgeklärt werden, bevor man zu Abführmitteln greift. Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte eine ärztliche Rücksprache gehalten werden.

Glaubersalz in der Kritik

So wie es für das sogenannte „Glaubern“, das Abführen mit Glaubersalz, leidenschaftliche Befürworter gibt, so finden sich natürlich auch Kritiker. Doch oft gilt die Kritik gar nicht dem Glaubersalz. Schaut man genau hin, wird meist der Kontext kritisiert, in der es seine Verwendung findet.

Hier ist vor allem das Fasten zu nennen. Die Auseinandersetzung über dessen Sinn und Unsinn wird schon lange und fast mit religiösem Eifer geführt und soll hier nicht fortgesetzt werden. Tatsache ist, das Fasten ohne Darmentleerung sich sehr unangenehm anfühlen kann, was durch das empfohlene Glaubern komplett vermieden wird.

Der Begriff des Entschlackens durch Glaubersalz wird auch als eine falsche Versprechung angeprangert. Dies mitunter zurecht, da schon seit langen Jahren bekannt ist, das mit Abführmitteln durch regelmäßigen Gebrauch schwere gesundheitliche Schäden verursacht werden.

Der Schlankheitswahn tut hier sein Übriges und treibt entsprechend veranlagte Menschen zu Essstörungen wie Magersucht und Bulimie, in deren Verlauf Abführmittel eine im negativen Sinne wichtige Rolle spielen. Hier ist absolut Vorsicht geboten, denn regelmäßige Verwendung von Abführmitteln führt zu einer Gewöhnung und Zerstörung des Darms.

Fazit

Sinnvoll eingesetzt ist Glaubersalz ein gutes Mittel zum Abführen oder Einleiten des Heilfastens. Der mögliche Missbrauch von Glaubersalz verweist letztlich auf den Kontext, in dem es dann falsch verwendet wird. Schon der mittelalterliche Arzt Paracelsus sagte von einem jeden Ding, es sei ein Gift. Es komme immer auf die Dosierung, und hier sei eingefügt, die sinnvolle Verwendung an.

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